Spüre den Trost der Nähe

In der Nähe eines geliebten Gegenübers kannst du eine tiefe Geborgenheit spüren. Sie gibt dir Halt und schenkt dir zugleich eine befreiende Weite. Weißt du dich von einem vertrauten Du angenommen wie du bist, fällt es dir leichter, dich selbst mit deinen Schwächen zu akzeptieren. Öffnest du dich einem Menschen, kannst du aus jeden Lächeln oder Blick eine Zärtlichkeit erfahren, die dich neu an das Leben glauben lässt.
Thomas Romanus

Freiraum

Freiheit und Liebe begegnen sich in der Freundschaft. Der Freund ist frei. Er lebt sein eigenes Leben. Und doch weiß er sich geliebt, die Liebe engt ihn nicht ein. Was er für einen Freund tut, das tut er aus Liebe und aus freiem Willen.

Das rechte Miteinander von Liebe und Freiheit zu finden, ist nicht einfach. Unsere Liebe ist oft genug vermischt mit Besitzansprüchen, mit Festklammern, mit Erwartungen an den anderen. Echte Freundschaft zeichnet sich durch innere Freiheit aus.

Ich darf sagen, was ich fühle, ohne alles berechnen zu müssen. Ich bin frei den Weg zu gehen den ich als richtig erkannt habe. Ich brauche keine falsche Rücksicht auf den Freund zu nehmen . Ich kann frei atmen. Und ich lasse auch den Freund den Freiraum, den er für sein Leben braucht.
Anselm Grün

Kleine Schritte

Den eigenen Weg zu gehen ist das Ziel. Doch er ist nicht immer leicht zu erkennen, und wohl selten nur, verläuft er gerade wie eine Allee. Viele Kurven oder Steigungen stellen das Ziel in Frage. Es gibt keinen vorgezeichneten Weg für uns.Tag für Tag gilt es, seine Kräfte und Grenzen zu erproben, kleine Schritte in eine nicht nur sichere Richtung wagen. Dabei stoßen wir manches Mal an Wegkreuzungen und müssen uns entscheiden. Viel Begegnungen braucht es auch, um herauszufinden, welcher Mensch sich als wahrer Freund erweist und wer nur seine eigenen Interessen im Sinn hat. Wenige werden uns zu Begleitern. Eigene Spuren hinterlassen wir nur da, wo wir Vorbilder nicht kopieren, sondern sie als Wegweiser zur Selbstwerdung verstehen und wir selber Profil bekommen.
Thomas Romanus

Eine Begegnung verwandelt

Eine Begegnung bietet die Möglichkeit, einen anderen Menschen und sich selbst besser kennen zu lernen. Wer bereit ist, sich auf ein Gegenüber einzulassen, vermag hinter alltäglichen Oberflächlichkeiten ein unbekanntes DU zu entdecken.

Ein Zwischenraum entsteht, in dem beide Seiten eine neue Sichtweise auf das Leben gewinnen. Es bewahrt seinen unverwechselbaren Charme, wer sich gibt wie er ist.
Th. Romanus

Die schönste Art, an jemanden zu denken

Die schönste Art, an jemanden zu denken, besteht darin, es ihm zu zeigen. Wer sich einem Menschen geistig und seelisch verbunden weiß, wird aufmerksam für kleine Zeichen.

Sie zu verschenken, bereitet ebenso viel Freude wie das Glück, sie zu erhalten. So entwickelt sich ein Gespür für die Bedürfnisse und Interessen des geschätzten Gegenüber. Ein DU überraschen zu können ist eine kostbare Gabe.
Th. Romanus

Klarheit über Bedeutsamkeit der Bedürfnisse

Aussage: „Ich brauche X (zB Liebe)“
1. Worin besteht für Dich X (sinnlich konkret; VAKOG)?
2. Woran erkennst Du, wenn X vorhandent ist?
3. Woran merkst Du, dass Du X brauchst?
4. Von wem brauchst Du X?
5. Von wem willst Du X nicht?
6. Wieviel X gibt es schon jetzt in Deinem Leben (auf einer Skala von 1 bis 10); wieviel X willst Du?
7. Woran würdest Du merken, dass mehr X da ist?
8. Wie würde sich Dein Leben ändern, wenn mehr X da wäre?
9. Was würde sich nicht ändern, wenn mehr X da wäre?
10. Wer braucht von Dir X, wem bist Du bereit X zu geben?
11. Wer sagt das?
12. Was wäre, wenn X von der Erde verschwinden würde?
13. Wozu ist Dir X so wichtig?

Die Fabel von den Fröschen

Eines Tages entschieden die Frösche, einen Wettlauf zu veranstalten. Um es besonders schwierig zu machen, legten sie als Ziel fest, auf den höchsten Punkt eines großen Turms zu gelangen.

Am Tag des Wettlaufs versammelten sich viele andere Frösche, um zuzusehen. Dann endlich – der Wettlauf begann.

Nun war es so, dass keiner der zuschauenden Frösche wirklich glaubte, dass auch nur ein einziger der teilnehmenden Frösche tatsächlich das Ziel erreichen könne. Anstatt die Läufer anzufeuern, riefen sie also „Oje, die Armen! Sie werden es nie schaffen!“ oder „Das ist einfach unmöglich!“ oder „Das schafft Ihr nie!“

Und wirklich schien es, als sollte das Publikum Recht behalten, denn nach und nach gaben immer mehr Frösche auf.

Das Publikum schrie weiter: „Oje, die Armen! Sie werden es nie schaffen!“

Und wirklich gaben bald alle Frösche auf – alle, bis auf einen einzigen, der unverdrossen an dem steilen Turm hinaufkletterte – und als einziger das Ziel erreichte.

Die Zuschauerfrösche waren vollkommen verdattert und alle wollten von ihm wissen, wie das möglich war.

Einer der anderen Teilnehmerfrösche näherte sich ihm, um zu fragen, wie er es geschafft hatte, den Wettlauf zu gewinnen.

Und da merkten sie erst, dass dieser Frosch taub war!

 

 

Verfasser unbekannt

Geschichte zu den Bedürfnissen

Geschichte zu den Bedürfnissen (von Werner Stangl):

1.) Stellen Sie sich Robinson Crusoe vor, der gerade auf der einsamen Insel gestrandet ist. Was wird er wohl tun?

Zunächst wird er versuchen, sein nacktes Überleben zu sichern, also Essen und frisches Wasser zu suchen, damit er wieder zu Kräften kommt. Wenn er erschöpft ist, wird er eine Weile schlafen –> Physiologische Grundbedürfnisse.

Dann überlegt er sich, ob es auf der Insel wilde Tiere gibt. Und was ist, wenn das Wetter mal schlecht wird und es zu Stürmen kommt? Also versucht Robinson Crusoe, sich eine kleine Hütte zu bauen –> Sicherheitsbedürfnisse.

Als das alles geklärt ist, beginnt Robinson Crusoe sich zu langweilen. Er führt Selbstgespräche und ist erfreut, als er einen Gefährten – Freitag – trifft –> Zugehörigkeits- und Liebesbedürfnisse.

Zu Beginn läuft auch alles gut zwischen beiden, aber dann möchte Robinson sich doch etwas von Freitag abheben und diesem zeigen, dass er ihm überlegen ist. Insgeheim freut Robinson sich riesig über die großen Augen von Freitag, als dieser ihm beim Schnitzen beobachtet –> Wertschätzungsbedürfnis.

Als alles geschafft ist, sitzt er den Großteil des Tages am Strand, philosophiert über den Sinn des Lebens und bemüht sich, ein noch besserer Mensch zu werden –> Bedürfnis nach Selbstverwirklichung.

2.) Ein Neandertaler krabbelt nach etwa 30.000 Jahren Totenruhe aus seiner Pyramide.

Weil er Hunger und Durst hat, sucht er im Wald nach Beeren, essbaren Wurzeln und nach einer Quelle. Nachdem er den ganzen Tag auf Nahrungssuche war, ist er müde und will sich in einer Höhle zum Schlafen niederlegen. (existenzielle Bedürfnisse)

Aus der Ferne hört er jedoch Gewitter-Grollen und sieht das Leuchten der Blitze. Aus seinem ‚letzten Leben‘ weiß er, dass solch ein Gewitter mit Gefahren für Leib und Leben verbunden ist. Sicherheitshalber schnitzt er deshalb aus einem Stück Baumrinde eine Maske, um die bösen Geister von Blitz und Donner abzuwehren, und hängt diese Maske vor den Eingang seiner Schlaf-Höhle. (Sicherheits-Bedürfnisse)

Als er am nächsten Morgen aufwacht und aus seiner Höhle schaut, erblickt er einen anderen Neandertaler. Sie gehen aufeinander zu, umarmen und freuen sich, dass sie nicht allein sind auf dieser Welt. (Bedürfnis nach sozialen Kontakten) – (Ggf. könnte jetzt auch etwas passieren, was zur ersten Bedürfnis-Ebene passt …)

Nachdem sie sich ihre gestrigen Erlebnisse erzählt hatten, führt der eine den anderen zu einem von ihm selbst angelegten Blumenbeet. Voller Stolz erklärt er, wie man solch ein Blumenbeet anlegt. Der andere ist begeistert und zeigt seine Bewunderung ganz deutlich. Das tut dem ‚Gärtner‘ richtig gut. (Bedürfnis nach Anerkennung)

Angeregt durch die Schönheit der Blumen im Beet beschließen sie, ihre Höhlenwände mit farbigen Steinen anzumalen. Bei ihrer künstlerischen Beschäftigung fühlen sie sich wie Picasso. (Bedürfnis nach Selbst-Verwirklichung)

Liebe ist die Fähigkeit und Bereitschaft,

Liebe ist die Fähigkeit und Bereitschaft,
den Menschen, an denen uns gelegen ist,
die Freiheit zu lassen, zu sein, was sie sein wollen,
gleichgültig, ob wir uns damit identifizieren können oder nicht.

George Bernhard Shaw

 

Those who do not move

Those who do not move,
do not notice their chains.

Rosa Luxembirg

Wenn die Achtsamkeit etwas Schönes berührt,

Wenn die Achtsamkeit etwas Schönes berührt,
offenbart sie dessen Schönheit.
Wenn sie etwas Schmerzvolles berührt,
wandelt sie es um und heilt es.

Thich Nhat Hanh

 

Jeder, der sich die Fähigkeit erhält,

Jeder, der sich die Fähigkeit erhält,
Schönes zu erkennen,
wird nie alt werden.

Franz Kafka