Es ist dein Leben

Es ist dein Leben . Tu was du liebst und tu es oft . wenn dir etwas nicht gefällt, kündige . solltest du auf der Suche nach der Liebe deines Lebens sein, lasse es; sie wird dich finden, wenn du anfängst sie Dinge zu tun, die du liebst . Hör auf, alles zu analysieren, das Leben ist einfacher als es aussieht . Alle Gefühle sind wertvoll . wenn du isst, geniesse jeden Bissen . Öffne deinen Geist, deine Arme und dein Herz für neue Menschen und Dinge – Erfreu dich an Kleinigkeiten – Reise viel – sich zu verirren wird dir helfen dich zu finden . manche Gelegenheiten biete sich nur einmal – ergreife sie . das Leben drhet sich um die Menschen, die du triffst, und die Dinge, die du mit ihnen erschaffst . zieh los und erschaffe etwas – das Leben ist kurz – also lebe deinen Traum und teile deine Leidenschaft.

 

das Holstee Manifest

Der längste Weg – Alice Müller

Der längste Weg – oder: Was können wir von einer Psychotherapie erwarten?


Für mich war der längste Weg in meinem Leben der Weg zu mir selbst. Ich weiß nicht, ob ich eine Ausnahme darstelle, oder ob es auch andere Menschen gibt, die die gleiche Erfahrung gemacht haben. Sicher nicht alle, denn glücklicherweise gibt es Menschen, die von Geburt an das Glück hatten, von ihren Eltern, als das was sie waren, mit ihren Gefühlen und Bedürfnissen, voll angenommen zu werden. Diese Menschen hatten von Anfang an Zugang zu ihren Gefühlen und Bedürfnissen, mussten diese nicht verleugnen und mussten nicht lange Wege beschreiten, um das zu finden, was sie nicht zur richtigen Zeit bekommen haben. Meine Erfahrung war, dass es meines ganzen Lebens bedurfte, um mir zu erlauben, so zu sein, wie ich bin, und auf das zu hören, was mir mein Inneres sagt, immer weniger verschlüsselt, ohne die Erlaubnis dazu von außen zu erwarten, von Personen, die meine Eltern symbolisieren.

Ich werde immer wieder gefragt, was ich unter einer gelungenen Therapie verstehe, obwohl ich dies indirekt in verschiedenen Büchern beschrieben habe. Aber nach dieser kurzen Einleitung kann ich es vielleicht einfacher sagen: Eine gelungene Therapie müsste helfen, diesen langen Weg zu verkürzen, sich von den alten Anpassungsstrategien zu befreien und zu lernen, dem eigenen Gefühl zu vertrauen, etwas, was die eigenen Eltern erschwert oder gar verunmöglicht haben. Vielen Menschen bleibt dieser Weg verbarrikadiert, weil er von Anfang an verboten war und somit gefürchtet wird. Später übernehmen diese Rolle der Eltern die Lehrer, die Pfarrer, die Gesellschaft, die Moral, sodass die Furcht noch mehr zementiert wird, und Zement lässt sich bekanntlich schwer wieder auflösen.

Die zahlreichen Selbsthilfebücher über gewaltfreie Kommunikation, darunter auch die wertvollen, klugen Ratschläge von Thomas Gordon und Marshall Rosenberg, sind zweifellos wirksam, wenn sie von Menschen angewendet werden, die als Kinder ihre Gefühle gefahrlos zeigen durften und mit Erwachsenen lebten, die ihnen als Model des Bei-Sich-Seins dienen konnten. Doch in ihrer Identität schwer verletzte Kinder wissen später nicht, was sie fühlen und was sie wirklich brauchen. Sie müssen dies erst in einer Therapie erlernen, erfahren und später immer wieder durch neue Erfahrungen die Sicherheit gewinnen, dass sie sich nicht täuschen. Denn als Kinder von emotional unreifen oder gar verwirrten Erwachsenen mussten sie ständig glauben, dass ihre Gefühle und Bedürfnisse falsch seien. Wenn sie richtig gewesen wären, hätten doch die Eltern die Kommunikation mit ihnen nicht verweigert, denken sie.

Ich meine, dass keine Therapie den Wunsch erfüllen kann, den viele Menschen wahrscheinlich empfinden: endlich alle Probleme lösen zu können, mit denen sie bisher schmerzhaft konfrontiert waren. Das ist nicht möglich, weil das Leben immer wieder neue Probleme stellt und stellen wird, die die alten Körpererinnerungen erneut auslösen können. Aber eine Therapie müsste den Zugang zu den eigenen Gefühlen eröffnen, das einst verletzte Kind müsste sprechen dürfen und der Erwachsene müsste lernen, dessen Sprache zu verstehen und auf sie einzugehen. Wenn der Therapeut ein echter wissender Zeuge war und nicht ein Erzieher, hat der Klient gelernt, seine Emotionen zuzulassen, deren Intensität zu verstehen und sie zu bewussten Gefühlen umzuformen, die neue Erinnerungsspuren hinterlassen. Natürlich wird der ehemalige Klient wie jeder andere Mensch Freunde brauchen, mit denen er seine Sorgen, Probleme und Fragen teilen kann, in einer reiferen Form der Kommunikation, in der keine Ausbeutung stattfindet, weil beide Seiten die Ausbeutung der Kindheit bereits durchschaut haben.

Durch das emotionale Verständnis des Kindes, das ich war, und damit auch seiner Lebensgeschichte, bekomme ich einen veränderten Zugang zu mir selbst und auch zunehmend die Stärke, aktuell auftauchende Probleme anders, rationaler und effektiver, anzugehen als zuvor. Nie wieder Schmerzen oder leidvollen Erfahrungen zu begegnen, ist ja kaum möglich, dies gäbe es nur in Märchen. Doch wenn ich mir selbst kein Rätsel mehr bin, kann ich bewusst reflektieren und handeln, ich kann den Gefühlen Raum geben, weil ich sie verstehe und sie mir daher nicht mehr so viel Angst machen. Damit wird Bewegung möglich, und man hat auch eine Art Werkzeug in der Hand, das hilft, wenn eine Depression oder körperliche Symptome noch einmal auftauchen sollten. Man weiß, dass sie etwas ankündigen, vielleicht ein unterdrücktes Gefühl an die Oberfläche bringen wollen, und man versucht, es zuzulassen.

Da der Weg zu sich selbst sich über das ganze Leben erstreckt, hört er nicht mit dem Abschluss einer Therapie auf. Eine erfolgreiche Therapie müsste aber geholfen haben, die eigenen, echten Bedürfnisse zu entdecken, wahrzunehmen und zu lernen, sie zu befriedigen. Dies ist genau das, was früh verletzte Kinder nie lernen konnten. Es geht also auch nach der Therapie mit einem Therapeuten darum, die eigenen Bedürfnisse, die jetzt viel deutlicher und stärker auftauchen, befriedigen zu können, in einer Weise, die dem Betreffenden entspricht und die niemandem schadet. Die Spuren einer früh empfangenen Erziehung lassen sich nicht immer vollständig aufheben, aber sie lassen sich, wenn bewusst wahrgenommen, konstruktiv, aktiv und kreativ einsetzen, anstatt dass man sie wie bisher passiv und selbstdestruktiv erleidet. So kann z. B. ein Mensch, der nur mit seinen Leistungen für die Eltern überleben konnte, als bewusster Erwachsener aufhören, seine/ihre Bedürfnisse im Dienste der anderen zu opfern, wie er es als Kind tun musste. Er kann Wege suchen, auf denen er seine früh entwickelten Fähigkeiten, andere zu verstehen und ihnen zu helfen, so anwendet, dass er auch seine eigenen Bedürfnisse nicht dabei vernachlässigt. Er kann z.B. Therapeut werden und seine Neugier dabei befriedigen, aber er wird nicht diesen Beruf ausüben, um sich seine Macht zu beweisen, weil er diesen Beweis nicht mehr braucht, nachdem er die Ohnmacht seiner Kindheit erlebt hat.

Er kann zum wissenden Zeugen werden, der dem Klienten eine parteiische Begleitung anbietet. Das müsste in einem von moralischem Druck freien Raum geschehen, in dem der Klient (oft zum ersten Mal im Leben) erfährt, was es heißt, sein wahres Selbst zu spüren. Und diesen Raum wird der Therapeut ohne weiteres zur Verfügung stellen können, wenn er selbst bereits diese Erfahrung gemacht hat. Dann ist er bereit, die alten Krücken sowohl der Moral wie der Ausbildung (die Vergebung, das „positive Denken“ etc) fallen zu lassen. Er kann sie nicht mehr brauchen, weil er sieht, dass er gesunde Beine hat und sein Klient ebenfalls. Beide brauchen diese Krücken nicht mehr, wenn sie das Bild ihrer Kindheiten nicht länger verschleiern.

 

Der goldene Buddha

In einem großen Tempel nördlich von Thailands ehemaliger Hauptstadt Sukhothai stand einst eine riesige, uralte Buddhastatue aus Ton. Obwohl diese Statue sicher nicht das eindrucksvollste oder eleganteste Werk der buddhistischen Kunst Thailands war, so hatte sie doch mehr als fünf Jahrhunderte überdauert und wurde schon deshalb verehrt. Sturmwinde, Regierungen und Invasoren kamen und gingen, doch die Buddhastatue blieb. Irgendwann jedoch bemerkten die Mönche, die sich um den Tempel kümmerten, dass die Statue erste Sprünge bekam und wohl bald würde restauriert werden müssen. Nach einer Periode besonders heißen Wetters hatte sich einer der Risse so sehr verbreitert, dass man ins Innere der Statue schauen konnte. Einer der Mönche nahm eine Fackel und versuchte etwas zu erkennen. Erstaunt bemerkte er einen goldenen Schimmer. Und tatsächlich entdeckten die Tempelbewohner eine der größten und schönsten Goldstatuen, die je vom Buddha in Südostasien angefertigt wurde. Nun zieht der freigelegte goldene Buddha Tausende von Pilgern aus ganz Thailand an.

Die Mönche glauben, dass das glänzende Kunstwerk unter einem Mantel aus Gips und Ton verborgen wurde, um es in Zeiten kriegerischer Konflikte vor gierigen Händen zu schützen. Ähnlich ist es mit uns selbst: Jeder von uns hat bereits schwere Zeiten durchlebt, die jedoch dazu beitragen, den uns innewohnenden edlen Kern freizulegen. Wie die Menschen von Sukhothai den goldenen Buddha vergessen hatten, so haben wir unsere wahre Natur vergessen. Meist sind wir nur mit unserer Schützenden „Tonschicht“ befasst. Das wichtigste Ziel buddhistischer Psychologie aber ist es, uns den Blick hinter die Schutzschicht zu eröffnen, sodass wir unsere ursprüngliche Güte zum Vorschein bringen.

Verfasser unbekannt

Die Einladung

Es interessiert mich nicht, womit du dein Geld verdienst. Ich will wissen, wonach du dich sehnst und ob du die Erfüllung deines Herzenswunsch zu träumen wagst.

Es interessiert mich nicht, wie alt du bist. Ich will wissen, ob du es riskierst, dich zum Narren zu machen, auf deiner Suche nach Liebe, nach deinem Traum, nach dem Abenteuer des Lebens.

Es interessiert mich nicht, welche Planeten ein Quadrat zu deinem Mond bilden. Ich will wissen, ob du deinem Leid auf den Grund gegangen bist und ob dich die Ungerechtigkeiten des Lebens geöffnet haben, oder du dich klein machst und verschließt, um dich vor neuen Verletzungen zu schützen.

Ich will wissen, ob du Schmerz – meinen oder deinen eigenen – ertragen kannst, ohne ihn zu verstecken zu bemänteln oder zu lindern.

Ich will wissen, ob du Freude – meine oder deine eigene – aushalten, dich hemmungslos dem Tanz hingeben und jede Faser deines Körpers von Ekstase erbeben lassen kannst, ohne an Vorsicht und Vernunft zu appellieren oder an die Begrenztheit des Menschseins zu denken.

Es interessiert mich nicht, ob das, was du mir erzählst, wahr ist. Ich will wissen, ob du andere enttäuschen kannst, um dir selbst treu zu bleiben; ob du den Vorwurf des Verrats ertragen kannst, um deine eigene Seele nicht zu verraten; ob du treulos sein kannst, um vertrauenswürdig zu bleiben.

Ich will wissen, ob du die Schönheit des Alltäglichen erkennen kannst, selbst wenn sie nicht immer angenehm ist und ob ihre Allgegenwärtigkeit die Quelle ist, aus der du die Kraft zum Leben schöpfst.

Ich will wissen, ob du mit Unzulänglichkeit leben kannst – meiner und deiner eigenen – und immer noch am Seeufer stehst und der silbrigen Scheibe des Vollmonds ein uneingeschränktes „Ja“ zurufst.

Es interessiert mich nicht, wo du wohnst oder wie reich du bist. Ich will wissen, ob du nach einer kummervoll durchwachten Nacht zermürbt und müde bis auf die Knochen aufstehen kannst, um das Notwendige zu tun, damit deine Kinder versorgt sind.

Es interessiert mich nicht, wen du kennst oder wie du hierher gekommen bist. Ich will wissen, ob du inmitten des Feuers bei mir ausharren wirst, ohne zurückzuweichen.

Es interessiert mich nicht, wo oder was oder mit wem du studiert hast. Ich will wissen, was dich von innen heraus trägt, wenn alles andere wegbricht.

Ich will wissen, ob du mit dir selbst allein sein kannst und ob du den, der dir in solch einsamen Momenten deines Lebens Gesellschaft leistet, wirklich magst.

von Oriah Mountain Dreamer

Vergleiche dich nicht mit anderen

Du bist einmalig, niemand verfügt über deine Fähigkeiten. Lebe so, wie es dir entspricht, und vergleiche dich nicht ständig mit deiner Umgebung. Du kannst deine unverwechselbaren Begabungen am besten entfalten, wenn du selbstbewusst zu deinen Stärken und deinen Schwächen stehst. Stehst du im Einklang mit dir selbst, brauchst du nicht jedem gefalllen. Du bist nicht besser oder schlechter, du bist unvergleichbar.
Thomas Romanus

Spüre den Trost der Nähe

In der Nähe eines geliebten Gegenübers kannst du eine tiefe Geborgenheit spüren. Sie gibt dir Halt und schenkt dir zugleich eine befreiende Weite. Weißt du dich von einem vertrauten Du angenommen wie du bist, fällt es dir leichter, dich selbst mit deinen Schwächen zu akzeptieren. Öffnest du dich einem Menschen, kannst du aus jeden Lächeln oder Blick eine Zärtlichkeit erfahren, die dich neu an das Leben glauben lässt.
Thomas Romanus